Die Modellwasserflug-Szene etabliert sich in Rheinland-Pfalz
Neben dem Treffen am Ohmbachsee in der Nähe von Kaiserslautern etabliert sich eine 2. Veranstaltung im Modellwasserflug, der „Mayday“. Am zweiten Mai-Wochenende trafen sich die Enthusiasten in Biersdorf am See in der Nähe von Bitburg.
Vertreten waren nicht nur Rheinland-Pfälzische Modellflieger sondern die halbe Republik vom Bodensee bis ins Ruhrgebiet. 31 Piloten schrieben sich in die Teilnehmer Liste ein.
Bereits am Freitag ging es, bedingt durch den Feiertag, mittags los und die Flieger surrten durch die Luft.
Der wunderschöne Biersdorfer See und die tolle Aussichtsterrasse bei Ferdis Bootshaus bildeten die Kulisse für diese Veranstaltung. Das schöne Wetter am Freitag und Samstag führte dazu, dass auch sehr viele Zuschauer sich sowohl die Modellflugzeuge als auch die Flugvorführungen anschauten.
Zu sehen gab es in der Tat auch tolle Modelle: Organisator Hans-Jürgen Götte stellte seine originalgetreue DO X mit über 2m Spannweite und einem Abfluggewicht von 10 kg aus, der Erstflug des Originals fand am 12. Juli 1929 statt. Daneben stand eine Pilatus Porter PC6 mit einer Spannweite von 2,8 m. Nicht zu übersehen war die große Anzahl an Piper PA18 und der de Havilland DHC2 Beaver und diverse Flugboote.
Leider klappte der Erstflug einer komplett selbstgebauten Beaver mit 2,6 m Spannweite und 8kg Abfluggewicht nicht, das Modell stürzte nach ein paar Metern ins Wasser und wurde stark beschädigt. Der Erbauer trug es mit Fassung, schade für das wunderschöne Modell.
Als weiteren Leckerbissen konnte man zwei Italienische Macchi-Castoldi MC72 bewundern. Dieses Flugzeug, das für die Schneider Trophy entwickelt, aber 1931 nicht mehr rechtzeitig fertig wurde, konnte erst nach mehreren Rückschlägen (zwei Abstürzen) am 23.10.1934 den Weltrekord über dem Gardersee von 709,2 km/h für kolbengetriebene Wasserflugzeuge aufstellen. Der Rekord gilt noch bis zum heutigen Tag. Entsprechend rasant war auch der Auftritt der beiden Modelle, von Martin Thiel und Gerd Rudolph gekonnt durch die Luft bewegt.
Erwähnenswert neben den vielen kleinen und großen Modellfliegern waren noch zwei zweimotorige de Havilland DHC-6-400 Twin Otter, die mit schönen zweimotorigen Sound und einem wunderschönen Flugbild auf sich aufmerksam machten. Das Interessante am Modellwasserflug sind der Start und die Landung auf dem Wasser, hier ist schon sehr viel Fingerspitzengefühl notwendig, um den großen Vorbildern gerecht zu werden. Teilweise war es sehr windig, was dazu führte, dass doch einige Modelle durch den Wind auf dem Wasser umkippten.
Ein Bergungsteam des DLRG sorgte großzügigerweise für eine schnelle Rettung der Modelle. Elektronik mag halt keine Feuchtigkeit. Dauerregen am Sonntag beendete die Veranstaltung dann leider recht schnell, allerdings ohne den Teilnehmern die Laune zu verderben, dafür waren die beiden vergangenen Tage einfach zu schön.
Info: Der FMG-Waldalgesheim veranstaltet am 22.09-23.09.2018 sein viertes Wasserflugtreffen am Ohmbachsee. Weitere Infos unter https://fmgwaldalgesheim.wordpress.com